31 Jul Floatglas und Weißglas im Vergleich: Der perfekte Durchblick
Von Fenstern über Fassaden bis hin zu Innenraumgestaltungen – Glas ist allgegenwärtig. In diesem Blogbeitrag widmen wir uns den beiden bedeutendsten Glasarten: Floatglas und Weißglas (auch Extraweißglas genannt). Wir werden ihre Herstellung, Eigenschaften und Unterschiede hinsichtlich Lichtdurchlässigkeit und Anwendungsmöglichkeiten detailliert betrachten.
Floatglas – Das Standardglas der Bauindustrie
Floatglas ist das am häufigsten verwendete Bauglas. Die Herstellung von Floatglas ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem Sand, Soda, Dolomit (Kalk) und andere Rohstoffe bei hohen Temperaturen von über 1000 °C geschmolzen werden. Die flüssige Glasschmelze wird dann auf ein Zinnbad geleitet, wo sich die Schmelze gleichmäßig verteilt und zu einem glatten, ebenen Glas geformt wird.
Floatglas ist aufgrund seiner Herstellung sehr vielseitig einsetzbar. Es hat jedoch einen leichten grünen oder blauen Schimmer, besonders an den Kanten ist der Farbton gut erkennbar. Dieser Farbstich entsteht durch natürliche Eisenoxide im verwendeten Sand. Dieser Grünstich wird bei dickerem Glas stärker wahrnehmbar und kann die Farbwiedergabe auffallend beeinflussen.
Weißglas – Kristallklare Transparenz für höchste Ansprüche
Weißglas, auch als Extraweißglas oder extraklares Glas bekannt, ist eine hochwertigere Variante von Floatglas. Der wesentliche Unterschied liegt in der Rohstoffmischung. Weißglas enthält deutlich weniger Eisenoxide als herkömmliches Floatglas. Dadurch wird der Grünstich nahezu vollständig eliminiert, was zu einer besonders klaren und farbneutralen Transparenz führt.
Die Herstellung von Weißglas
Ähnlich wie bei Floatglas werden bei der Herstellung von Weißglas die gleichen Rohstoffe verwendet, jedoch in einer optimierten Mischung. Der entscheidende Unterschied ist die Reduktion der Eisenoxide im Sand. Das erfordert eine sorgfältigere Auswahl und Aufbereitung der Rohstoffe, um die eisenoxidarmen Eigenschaften zu gewährleisten. Das Ergebnis ist ein besonders reines Glas, das nahezu keine farblichen Verfälschungen aufweist.
Weißglas bietet eine nahezu farblose Transparenz und ist ideal für Anwendungen, bei denen eine unverfälschte Farbwiedergabe wichtig ist, wie zum Beispiel in Vitrinen, Schaufenstern oder bei der Glaslackierung bzw. Glasbedruckung. Der Farbwiedergabe-Index von Weißglas liegt bei Ra > 99%, was bedeutet, dass es die Farben des durchscheinenden Lichts nahezu unverändert wiedergibt.
Lichtdurchlässigkeit – Der Schlüssel zur Auswahl des richtigen Glases
Ein entscheidender Unterschied zwischen Floatglas und Weißglas liegt in ihrer Lichtdurchlässigkeit. Aufgrund der geringeren Eisenoxidgehalte hat Weißglas eine höhere Lichttransmission als herkömmliches Floatglas. Das bedeutet, dass mehr Licht durch Weißglas hindurchtritt, was es besonders für Anwendungen geeignet macht, bei denen hohe Lichtdurchlässigkeit und Farbneutralität gewünscht sind.
Floatglas, mit seinem leichten Grünstich, kann das durchscheinende Licht minimal verfärben, was bei dickerem Glas besonders auffällt. Diese Eigenfärbung kann die optische Wahrnehmung beeinträchtigen und ist ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des richtigen Glases für spezifische Anwendungen.
Anwendungsmöglichkeiten – Wann welches Glas die beste Wahl ist
Floatglas
Floatglas ist das Standardglas für zahlreiche Anwendungen im Bauwesen und in der Innenarchitektur. Es eignet sich hervorragend für:
- Fensterglas: Standardverglasung für Fenster aller Art.
- Tischplatten: Robuste und kostengünstige Lösung für Tische.
- Regalablagen: Vielseitig einsetzbar für Regale und Schränke.
- Balkongeländer: Sicher und stilvoll für Balkone und Terrassen.
- Vordächer: Wetterbeständiger Schutz für Eingangsbereiche.
- Kaminvorlegeplatten: Hitzebeständige Glasplatten für den Kaminbereich.
Dank seiner vielseitigen Einsetzbarkeit und kostengünstigen Herstellung ist Floatglas die bevorzugte Wahl für Projekte, bei denen eine minimale optische Verfälschung akzeptabel ist.
Selbstverständlich ist für die oben genannten Anwendungsbereiche auch der Einsatz von Weißglas möglich.
Weißglas
Weißglas (auch Extraweißglas genannt) wird bevorzugt in Bereichen eingesetzt, wo eine farbneutrale Durchsicht und hohe Lichttransmission erforderlich sind. Es ist besonders geeignet für:
- Vitrinen und Schaufenster: Präsentation von Produkten ohne Farbverfälschung.
- Glasbedruckung und Lackierung: Klare Darstellung von Farben und Mustern.
- Glasmöbel: Weißglas eignet sich hervorragend für die Herstellung von Glasmöbeln, wie zum Beispiel Tischen und Regalen sowie als Möbelverkleidung und kreativen Glasaufsätzen.
- Darstellungen von Bildern hinter Glas: Unverfälschte Farbgebung und hohe Transparenz.
- Fassadenverglasung: Stilvoll ansprechende und lichtdurchlässige Fassaden.
Durch seine hervorragende Klarheit und Farbeneutralität ist Weißglas ideal für Anwendungen, bei denen die optische Qualität im Vordergrund steht. Je dicker die Glasstärke, desto deutlicher sind die Vorteile von Weißglas gegenüber herkömmlichem Floatglas zu erkennen.
Welches Glas für Ihr Projekt?
Die Wahl zwischen Floatglas und Weißglas hängt stark von den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts ab. Floatglas bietet eine wirtschaftliche Lösung für viele Standardanwendungen, während Weißglas die beste Wahl für Projekte ist, bei denen hohen Lichtdurchlässigkeit und Farbneutralität entscheidend sind.
Für weiterführende Informationen und individuelle Beratung zu unseren Glasprodukten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns, um das passende Glas für Ihre Bauvorhaben zu finden und optimal einzusetzen.